Verfasst am: Mi, 14.Jul 2010, 17:20 Titel: kaum beworben, schon geschändet
„Ich besorge Euch das so, dass Ihr nicht mehr wisst, wer Ihr seid“, lautet die unverhohlene Drohung von Zandija, einer blondierten Halbspanierin, die nicht gerade partyunerfahren den Weg in den Sexkeller der Wichsfreunde fand. So sollte es weiter gehen. Jede Woche n man nun eine neue Frau bei den Veranstaltern kennenlernen. Da habe ich mir doch mal die Mühe gemacht und eine Stellenausschreibung entworfen. Wie die wohl die Chefs des angesagten Partyveranstalters finden?
Wir brauchen dich … nur noch ein Wichsplatz pro Woche frei
Die Wichsfreunde sind ein erfolgreiches Sexpartyunternehmen in Berlin, das regelmäßig Bukkake- und Gangbang-Events im Stadtteil Berlin-Wilmersdorf veranstaltet. Mit den hohen Qualitätsstandards an Naturgeilheit und Bespritzbereitschaft bauten wir uns in kürzester Zeit einen guten Ruf auf und gewannen einen festen Kundenstamm von Märkisch Oderland bis zur Mongolei. Für unsere Partys suchen wir wöchentlich eine Wichsfrau-Newcomerin.
Aufgaben, die neue Mitarbeiterinnen erwarten
• tägliche Beantwortung der von angemeldeten Foren-Usern gestellten Fragen, Wünschen und Vorschlägen
• Entwicklung und Realisierung eigener erotischer Partyideen
• Auswahl sexuell ansprechender Kleidung
• Einhaltung des Wichsfreunde-Verhaltenskodex, wozu insbesondere der konsequente Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr zählt
• strategische Ausrichtung der Dienstleistung an die von den Männern am stärksten nachgefragten Praktiken
• Analyse der Orgasmen-Anzahl und deren Optimierung, um die Befriedigungsfrequenz zu steigern
Anforderungsprofil der Bewerberinnen
• abgeschlossene Ausbildung zur devoten Schlampe oder einer ähnlichen Qualifikation
• gute Männerversteherin und überdurchschnittliche Sperma-Affinität
• sehr gute Französischkenntnisse
• Erfahrung in der Hinauszögerung und Vollendung von Ejakulationen
• ausdauernde Berittbarkeit und Stellungswechsel-Kompetenz sind von Vorteil, aber keine Bedingung
• gepflegtes Inneres und Äußeres
• Bereitschaft zur Akkordarbeit bei starkem Besucheransturm
Arbeitsbedingungen
• wir bieten eine abwechslungsreiche und selbstbestimmte Tätigkeit in hygienischen Räumlichkeiten, wobei wir stets bemüht sind eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen
• die Möglichkeit, viele interessante Männer kennenzulernen
• die Chance, kostenfreien Zusatznutzen zu akquirieren: künstlerisch wertvolle Grafik vom Partygeschehen (Ansprechpartner Anton), professionelle Fotos, auch abseits des Partygeschehens (Ansprechpartner Blacksun), Reportage zur bleibenden Erinnerung (Ansprechpartner Bukkakefan)
Sie haben Freude am Umgang mit erregten Männern? Dann sind Sie richtig bei uns. Bei einem unverbindlichen Besuch unserer Räumlichkeiten während eines Events können Sie sich vom Ablauf und Stimmung einen persönlichen Eindruck verschaffen, die Wichsfreunde-Macher kennenlernen. Gerne beantworten wir Ihnen zuvor telefonisch oder bei einem persönlichen Treffen all ihre Fragen. Wir freuen uns auf ihre Bewerbung. Telefon: 0151 – 26 95 31 05
In Zandijas Adern fließt spanisches Blut. Und da Spanien gerade Fußballweltmeister geworden ist, erwarte ich einen unvergesslichen Event, nach dem man der Hauptdarstellerin aus schierer Begeisterung einen Pokal überreichen möchte. Genau so sollte es auch kommen. Der Radiosprecher warnt mich beim Zähneputzen wegen des heutigen heißen Wetters zwar eindringlich vor körperlichen Aktivitäten, aber mein Testosteron im Blut lässt mich dennoch wie von Geisterhand geführt aufbrechen. Im Sexkeller angekommen, herrscht ein wenig kreatives Chaos. „Hallo! Mannomann - es kommen wieder alle gleichzeitig“, sagt Phil, Chef des Ladens, enerviert und deutet dann mit stolz geschwellter Brust auf Zandija, die uns gerade den Rücken zudreht und arschwackelnd in Richtung Aufenthaltsraum schreitet.
Die männlichen Partykollegen trinken das legendäre Koffeingesöff vom Kaffee-Kochstar Jürgen stumm und öffnen ihren Mund selbst dann nur für das Allernotwendigste, wenn sie die Attraktion des Mittags, Zandija, persönlich anspricht. „Ich hab mal ein Jahr in Holland gelebt“, erzählt sie den Kaffeetrinkern in der Runde, „und in Holland sind die Männer total unverklemmt“. Es klingelt immer wieder. Die Freundin von Zandija, ein bebrillte Zahnarzthelferin in Ausbildung (so verrät sie mir später beim Küchenplausch), zählt derweil die Schw*nze durch und hat keine Sorge, dass eine Anzahl von über zwanzig ihrer Freundin etwa „too much“ sein könnten. Als die Uhr Punkt zwölf Uhr anzeigt, bittet Zandija die Männer in den Vollzugsraum. „Sofort blankziehen“ lautet ihr unmissverständlicher Befehl. Und das ist jetzt wirklich Premiere, dass bei den Wichsfreunden die Männer eher nackig sind als die sich im Mittelpunkt des Interesses befindende Frau. Zandija beginnt ihren Event nicht etwa auf dem Bett, vor allen virilen Augen ihre Reize auspackend, sondern setzt sich einfach auf das Wartebänkchen-Rondell, was rund um das Bett aufgestellt ist, und bläst die Männer mit viel Spucke und viel Zungeneinsatz auf Steifheitsgrad eins an.
Am linken Handgelenk hat sie ein Tattoo, im Gesicht ein Piercing, verführerisch braungebrannter Teint, schwarzlackierte Fußnägel, sie trägt silberne Hochhackige, die so spitz sind, dass sie beim Ausziehen eine Gefahr für alle umstehenden Schwänze darstellen. Und als ich bemerke, dass wenigstens ihr Bauch eine Spur an Elastizität eingebüßt hat, atme ich auf, denn sonst wäre es wahrlich zu unfraulich perfekt gewesen. Zandija hat das gesammelte Pornoprogramm im Repertoire: sie spuckt deinen Schwanz an bevor sie ihn in den Mund nimmt; sie wechselt Stellungen und Grifftechniken in einer Schnelligkeit, als ob ein imaginärer Regisseur dies von ihr eingefordert hätte; sie zuckt kein bisschen zurück, wenn sie deine Ladung ins Gesicht bekommt. Das macht ohne Abstriche Spaß, aber es wirkt fast choreographiert.
Ich spritze bei meiner ersten Ejakulation ihre schönen langen Haare voll … und Sperma aus den Haaren raus zu waschen ist gar nicht so ohne. Als ich mir ein paar Minuten später am Rande stehend Notizen für meine Reportage mache, zieht sie mir meine Unterhose runter und bringt mich, obwohl ich gerade eben erst gekommen bin, wieder auf extreme Steife. Wer sonst noch eine Hose anhat, bekommt sie übrigens ebenso rigoros runtergezogen. „Man muss sich vor der im Pausenraum in Sicherheit bringen“, beschreibt dies ein Kollege treffend.
Die Veranstaltung ist absolut pornolike. Und was wir heute auf dem Monitor im Pausenraum an Pornofilm geboten bekommen, ist nahezu identisch zu dem, was hier in der Realität abgeht. Die Freundin von Zandija heißt Coco und begutachtet das Treiben. Sie hat hautenge Klamotten an, in denen ihre jugendliche Figur eindrucksvoll zur Geltung kommt, und an ihrem Busen hat sie ein Schild angepappt: heute nicht verfügbar. „Berühren verboten?“, scherze ich. „Don’t touch, sonst tod“, lautet Cocos Antwort. Coco wird ihren Einstand am nächsten Mittwoch bei den Wichsfreunden geben.
Zandija verschwindet zum Frischmachen unter die Dusche. Und als sie sich wieder der begeisterten Männerriege präsentiert fällt mir ihr dezentes Rückentattoo im Nacken auf: Veni, Vidi, Vici. Ich kam, ich sah, ich siegte. Was in Anbetracht der Situation wohl besser heißen sollte: ich kam, ich sah, ich spritzte.
„So Männer, einer geht noch rein“. Derart aufgefordert begeben sich alle Mann wieder aufs Bett. Erstaunlich oft visieren wir ihren Busen an, obwohl der gar nicht über so exorbitante Attribute verfügt. Der Flur sollte vergrößert werden. Denn wer jetzt vielleicht mal kurzzeitig nur zugucken möchte, muss schon mit derartigen Abstand weit weg stehen, sonst wird man von Zandija gnadenlos befummelt und beblasen. Als ein Gast am Spind steht und sich anzieht, klingelt plötzlich sein Telefon. Er geht ran: „nee, tut mir leid, ich steh im Stau, uff, verflucht schlechter empfang hier, hallo, ich n dich gar nicht mehr hören“. Er legt auf. Jeder Zeuge dieser Begebenheit lacht anstandshalber leise in sich rein. So ist das, auf einer Party der Wichsfreunde, es geht in keiner noch so abstrusen Situation der Respekt voreinander verloren. Und das macht, neben der Attraktivität von Zandija, den Reiz des Treffen aus.
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